Immer wieder erreichen mich Anfragen von verzweifelten Hunde- oder Katzenhaltern, die aufgrund einer vermeintlichen Futtermittelallergie schon zig Futterwechsel und Mittel ausprobiert haben – oft leider ohne Erfolg.
Einige Tierärzte sind da sehr schnell, eine Allergie besonders eine Futtermittelallergie festzustellen
und dann geht es schon los mit einer Therapie…. Cortison, Antibiotika und natürlich
ein Spezialfuttermittel. Eine wahre Odyssee beginnt dann oft für den Tierbesitzer, natürlich mit hohen Kosten verbunden. Und für das Tier bedeutet das häufig ein langer Leidensweg, verbunden mit ständigen Arztbesuchen und der Einnahme von vielen Medikamenten.
Ich bin da etwas vorsichtiger, mit der Beurteilung Futtermittelallergie.
Da wären erst einmal verschiedene Faktoren abzuklären:
- Was ist überhaupt eine Allergie?
Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeit des Abwehrsystems eines Tieres
- Die vermeintliche Futtermittelallergie ist oft nur
Ausgelöst durch Stress; oder das Tier hat sich ein Virus,
Bakterien, Würmer oder Giardien eingefangen ……
oder reagiert auf Gräsern, Pollen, Flöhe….. ….
3. Futtermittelallergien verraten sich zB dadurch, wenn wirklich verschiedene
Faktoren zusammenkommen:
- wiederkehrende Ohrenentzündungen
- Durchfälle, immer wieder breiiger Stuhl mit Schleimüberzug
- Immer wieder Blähungen, Bauchschmerzen
- es wird sich überall gekratzt und geknabbert
- Hautentzündungen mit Haarausfall
- Erbrechen nach dem Essen
- Verminderter Appetit
- Auch Reizbarkeit oder Hyperaktivität sind mögliche Symptome.
Die Futtermittelallergie
Wie entsteht eine Futtermittelallergie?
- in den seltesten Fällen durch Vererbung
- durch falsche Fütterung: zweifelhafte Rohstoffe gefüttert,
- immer die gleiche Proteinquelle gefüttert…….
Chemiekalien und andere zweifelhafte Inhaltsstoffe „Cellulose“ Darmstabilisatoren, Maiskleber…..…
Besteht tatsächlich der Verdacht einer Futtermittelallergie, lässt sich das nur durch eine konsequente Ausschlußdiät nachweisen. Ausschlußdiät bedeutet: das Tier erhält über 6 – 8 Wochen nur jeweils eine Protein- und Kohlenhdratquelle zu Essen (die das Tier zuvor noch nie bekommen hat und danach wird zugefüttert)
Enthält dieses für das Tier allergieauslösende Stoffe, werden die Symptome innerhalb weniger Tage wieder auftreten.
Bei der Ausschlußdiät helfe ich Ihnen weiter. Rufen Sie mich hierfür einfach an: 02366/9348333
Ich stelle hier noch 2 weitere Allergien vor:
Atopische Dermatitis (AD)
Die Atopische Dermatitis (AD) ist die häufigste chronische Hauterkrankung des Hundes und der Katze. Sie beruht auf allergischen Reaktionen gegenüber Umweltsubstanzen wie Pollen, Schimmelpilzen oder Hausstaubmilben. Zunächst ging man davon aus, dass die Allergene ausschließlich über die Luft und damit über die Atemwege das Tier erreichen. Das nennt man Aeroallergenen oder Inhalationsallergenen. Wir wissen heute, dass die Allergene auch über die Haut aufgenommen werden können. Besonders gefährdet sind Bereiche mit dünner Haut und spärlicher Behaarung sowie Stellen mit intensivem Allergenkontakt (Pfoten). Das erklärt das typische Verteilungsmuster der Symptome bei der AD. Das häufigste Symptom der AD ist wie bei den meisten anderen Allergien auch ein starker Juckreiz (Pruritus). Allerdings lecken sich Katzen eher, statt sich zu kratzen wie ein Hund und fast immer tun sie das heimlich. Viele Katzenbesitzer bemerken deshalb zuerst haarlose Stellen (Alopezie) und wissen gar nicht, dass ihre Katze eigentlich unter Juckreiz leidet.
Betroffen beim Hund sind meist das Gesicht, die Ohren, die Gliedmaßen und Pfoten, die Achselbereiche sowie die Schwanzunterseite. An diesen Stellen folgen häufig Sekundärinfektionen, hervorgerufen durch Bakterien oder Pilze. Es können sich hochakute kreisrunde oberflächlich eitrige Entzündungsherde, die auch „hot spots“ genannt werden, bilden.
Auch Katzen können ihre Haut bei Juckreiz so vehement bearbeiten, dass sie sich selbst blutende Wunden zufügen, meist im Kopf- und Halsbereich.
Typisch ist bei allergischen Katzen eine sogenannte miliare Dermatitis: Es entstehen unzählige kleine Knötchen in der Haut, die aufbrechen, nässen und verkrusten können.
Die Flohspeichelallergie
Die Flohspeichelallergie ist eine sehr häufige, wenn nicht die häufigste, allergische Reaktion, die man bei Hund und Katze sieht.
Sehr oft wird die allergische Flohspeicheldermatitis unterschätzt. Eine Studie in Großbritannien konnte aufzeigen, dass ca. 8 Prozent aller Katzen und ca. 3 Prozent aller Hunde Symptome dieser Erkrankung entwickeln.
Quelle:1) Bond et al., Survey of flea infestation in dogs and cats in the United Kingdom during 2005, veterinary record, bmj journals, Volume 160, Issue 15, http://veterinaryrecord.bmj.com/content/160/15/503. DOI: 10.1136/vr.160.15.50
Übrigens:
Flohspeichel-Allergien und AD können heute auch über Bluttests nachgewiesen werden. Bei Futtermittelallergien liefern sie jedoch keine brauchbaren Ergebnisse!
Die FAD = Flohspeichel-Allergie-Dermatitis ist die häufigste Allergie beim Hund.
Sie wird vor allem durch den Katzenfloh ausgelöst.
Der Juckreiz (vor allem im Lendenbereich, Leisten- und Schwanzgegend) ist umso intensiver beim betroffenen Tier. Diese Bereiche werden mit kräftigem Belecken und Benagen bearbeitet. Dann entwickeln sich weitere Hautveränderungen kleine Hautverdickungen und Krustenbildung. Beim chronischen Verlauf treten auch Haarausfall auf.
Hier hilft bei den letzten 2 genannten Allergien, die Tiermedizin weiter.
Unterstützend kann man hier mitwirken:
- Wischen Sie Ihr Tier regelmäßig mit einem feuchten Tuch das Fell ab, z.B. nach dem Gassigang.
- Tauchen Sie die Pfoten Ihres Hundes nach dem Spaziergang kurz in kühles Wasser, um Pollen-Allergene abzuspülen
Verringert die Hausstaubmilben, z.B. durch:
- häufiges feuchtes Wischen
- regelmäßiges Waschen von Decken und Kissen, auf denen Ihr Tier ruht, bei mindestens 60°C
- Verzichtet auf plüschiges Spielzeug (oder Sie stecken es regelmäßig in die Tiefkühltruhe oder den Wäschetrockner)
Ganz wichtig ist der Ernährungszustand Deines Tieres, da Ernährungsmängel die Haut als größtes Körperorgan häufig besonders beeinträchtigen. Bei chronischen Hauterkrankungen unterstützt eine natürliche Tiernahrung die Regeneration der Haut!
Sprecht mich hierzu an!