Kennen Sie Professor Dr. Ernst Moro?
Der Kinderheilkundler lebte von 1874 – 1951.
Ernst Moro leitete von 1911 an das erste Kinderhospital in Heidelberg – die Luisenheilanstalt. Dort zeichnete er verantwortlich für zahlreiche Reformen wie beispielsweise die Einführung einer Dachterrasse zur Licht- und Lufttherapie. Internationale Anerkennung erlangte Moro auch durch die Entwicklung von Testverfahren zur Diagnose von Tuberkulose bei Kindern. Von 1919 an war der Mediziner erster Inhaber des Lehrstuhls für Kinderheilkunde an der Universität Heidelberg.
Bekannt ist er bis heute als Erfinder der Karottensuppe, auch genannt Moro`sche Karottensuppe.
Diese Karottensuppe hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts vielen Kindern das Leben gerettet. Bevor Antibiotika erfunden wurden, war Durchfall eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Der Kinderarzt Ernst Moro suchte deshalb nach einem wirksamen Hausmittel gegen Durchfall. Die Karottensuppe war die Lösung: mit ihrer Hilfe gelang es ihm, ab 1908 die Zahl der Todesfälle aufgrund von Durchfallerkrankungen in der Heidelberger Kinderklinik deutlich zu senken.
Die Moro’sche Karottensuppe gehörte dann lange zum Standard auf Kinder-Stationen und zwar bis sie mit dem Aufkommen von Antibiotika fast komplett in Vergessenheit geriet. Jetzt erlebt das bewährte Heilmittel ein Comeback – auch in der Behandlung von Erwachsenen. Und natürlich bei uns Tierbesitzern für Hunde und Katzen.
Wie entsteht bakterieller Durchfall?
Die Durchfall-Bakterien docken an bestimmten Rezeptoren an der Darmwand an (nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip). Nach dem Andocken vermehren sie sich und schütten Gifte aus, die das Darmgewebe angreifen. Nun entsteht Durchfall.
Erst lange nach dem Tode von Ernst Moro, fanden Forscher heraus, dass die Moro`sche Möhrensuppe, genau diesen Andockprozess stört. Durch das lange Kochen der Karotten (mindestens 90 min) bilden sich kleine Zuckermoleküle, sogenannte Oligosaccharide. Diese sehen den Darmrezeptoren recht ähnlich. Die Durchfall-Erreger docken nun nicht mehr an die Darmwand an, sondern an diesen Zuckermolekülen. Anschließend werden sie vom Körper ausgeschieden. Die Zahl der Erreger nimmt ab und der Darm kann sich erholen. Ein weiterer positiver Effekt der Möhrensuppe ist, dass dem Körper nun noch zusätzlich wichtige Mineralstoffe (Elektrolyte) und Flüssigkeit zugeführt wird, die er durch den Durchfall verloren hatte.
Das Bata Carotin (Provitamin A) ist zusätzlich sehr gut für eine gesunde Darmschleimhaut.
Deshalb hilft diese Suppe auch bei nicht-bakteriellen Durchfall.
Hier nun das Rezept für die Moro’sche Möhrensuppe:
Zutaten:
- 500 g Karotten
- 1 Liter Wasser
- 1 g Salz (ca. 1 hauchdünn gestrichenen Teelöffel)
Karotten schälen und in Stücke schneiden
Zusammen mit 1 Liter Wasser in einen Topf geben. Aufkochen und eineinhalb Stunden bei niedriger Temperatur köcheln.
Anschließend werden die Karottenstückchen abgetropft – das Kochwasser wird für den nächsten Schritt noch aufgehoben. Die Karotten werden nun mit einem Mixer püriert. Der Karottenbrei wird mit dem Kochwasser auf einen Liter aufgegossen.
Das Salz hinzufügen.
Die Suppe sollte auf Zimmertemperatur abgekühlt sein, bevor Sie dem Tier angeboten wird. Verteile die Suppe auf vier bis sechs kleinere Portionen pro Tag.
Bei kleineren Hunden und Katzen reicht eine Tagesration von 0,1 bis 0,25 Liter Möhrensuppe und bei mittleren Hunden 0,5 Liter. Bei größeren Hunden fällt die Menge entsprechend größer aus. Für einen Tag kann die Möhrensuppe als Futterersatz gegeben werden.
Ganz wichtig:
Neueste Erkenntnisse haben aufgezeigt, dass wenn die Morosche Karottensuppe mit dem Futter zusammen gegeben wird, sie ihre Wirkung verliert.
Die zimmerwarme Möhrensuppe 3-4 mal täglich etwas 30 min vor jeder Mahlzeit füttern, damit die Suppe die Andockstellen blockieren kann.
In dem Rezept oben wurde der Salzgehalt gegenüber dem Originalrezept reduziert, da Hunde und Katzen sehr empfindlich auf einen erhöhten Salzgehalt reagieren. Dauerhafte Salzgaben sind in der Lage den Bluthochdruck langfristig zu beeinflussen und so Nieren und Herz zu schädigen – wie beim Menschen auch.
Bei Patienten mit IBD kann die Suppe auch dauerhaft mehrmals täglich angeboten werden.
Die Suppe kann auf Vorrat gekocht werden und zum Beispiel in Eiswürfel-Behältern eingefroren werden. So lässt sich die Suppe portionsweise wieder auftauen und füttern.
Die lange Kochzeit der Suppe schlüsselt die für reine Fleischfresser (wie Katzen) schwer verdauliche Inhaltsstoffe auf. So können auch Katzen die Suppe gut verdauen, während ungekochte Möhren häufig zu Verdauungsproblemen führen (zum Beispiel Durchfälle und Blähungen).
Das Rezept eignet sich sehr gut, für Hunde-, und Katzenbesitzer, die gerne kochen.
Für diejenigen, die nicht kochen mögen oder können, gibt es eine tolle Alternative: unser PETfit-Zuckerkarottengranulat.
Je nach Größe des Tieres 1-5 Teelöffel Zuckerkarottengranulat mit warmen Wasser zu einem Brei verrühren und unter die Nahrung mischen.