Fressunlust bei Hunden
In vielen Hundehausalten wird gemäkelt was das Zeug hält. Und dabei spielt das überhaupt keine Rolle, um welche Hunderasse es sich handelt, ob es um kleine oder große Hunde geht oder wie wie alt das Tier ist.
Aus purer Verzweiflung versucht der Tierbesitzer nun das Essen für seinen Hund „aufzupeppen“.
In der Regel wird zuallererst die Leberwurst eingesetzt …
Ohne es zu ahnen und erst recht, ohne es zu wollen, erziehen wir nun unsere Hunde zu „Mäkeltanten“.
Dem Tier wird wird ein voller Napf hingestellt. Der Napf samt Inhalt wird kurz beschnuppert, dann trollt sich der Vierbeiner…….
Nun tritt der besorgte Hundebesitzer in Aktion: der Napf wird weggenommen und die Leberwurst, oder Joghurt…Käse…Soße, Hühnerbrühe…oder oder…wird durch das Futter gemischt.
Der Napf mit dem „aufgepeppten Futter“ wird wieder hingestellt und juhuu der Hund isst…Das geht zwei, drei Tage gut und dann wird das Futter wieder ignoriert. Jetzt wird ein anderes „Topping“ gewählt: z.B. kleingeschnittener Kochschinken…..juhuu und auch das klappt, der Hund isst…zwei, drei Tage…..genau und dann ist wieder Schluss mit lustig…..
Und das geht mitunter über Jahre …
Leider ist das Einzige was der Hund dabei lernt: er muß nur lange genug warten, dann bekommt er etwas noch viiiieeeel Besseres….
Ein Teufelskreis!
Was Sie tun können:
Stellen Sie den Napf an seinem gewohnten Ort und entfernen Sie sich. Nach einer halben Stunde gehen Sie hin und nehmen Sie das Futter weg. Die Fütterung ist beendet.
Haben sie dabei keine Angst, ein gesunder erwachsener Hund wird nicht sofort verhungern, wenn er nur zweimal am Tag die Möglichkeit bekommt Essen aufzunehmen.
Allerdings halte ich auch nichts von der Radikalkur, den Vierbeiner mehrere Tage komplett hungern zu lassen. „Er wird schon nicht vor einem vollen Napf verhungern…“ sind einige „Experten“ überzeugt. Es kann sich eine Krankheit hinter der Appetitlosigkeit des vierbeinigen Lieblings verbergen. Dazu komme ich gleich noch.
Im Vorfeld schon satt …
Allerdings ist auch ein häufiges Problem, dass wir Menschen aus falsch verstandener Tierliebe und Fürsorge, unsere Hunde im Voraus satt zu füttern.
Ein Hundekeks hier, eine Kaustange da, ein Leckerlie dort…und zwischen den Zwischenmahlzeiten, darf auch der Joghurtbecher vom Menschen ausgeschlabbert werden; das letzte Stück Banane oder Apfel gegessen werden……. Und natürlich darf der Hund während des Frühstückes, ein kleines Stück Brötchen abhaben…. So sammelt sich tatsächlich im Laufe des Tages, ein ganzer Berg an Futterleckereien an.
Und wenn dann der Napf auf den Boden gestellt wird, ist der Hund bereits „Pappsatt“.
Hinzu kommt noch regelmäßiger Besuch von Bekannten, Freunden und Verwandten, die dem Vierbeiner verwöhnen möchten und deshalb auch Leckereien mitbringen……
So kann die Futterverweigerung eine Vielzahl von hausgemachten Ursachen haben.
Medizinische Gründe ausschließen
Treten allerdings Symptome wie Dauer-Durchfall, Erbrechen, Mattigkeit, vielfaches Husten und Hecheln; blasse Schleimhäute; o.ä. auf, bleibt einem der Gang zum Tierarzt nicht erspart.
Medizinische Gründe der Futterverweigerung können sein:
- Zahnprobleme (z. B. der Zahnwechsel bei Welpen ist mitunter schmerzhaft); Parasiten-, u. Wurmbefall; Fremdkörper in Maul, im Magen oder Darm;
- Niereninsuffizienz; Tumore; Infekte; Organische Probleme, Neurologische oder Autoimmunerkrankungen; Stress; Verletzungen und Schmerzen
Verweigert ein Hund längere Zeit sein Futter, sind zudem noch zusätzliche Erkrankungen möglich. Eine Unterversorgung mit Nährstoffen, ein geschwächtes Immunsystem und natürlich ein gestörter Flüssigkeitshaushalt können die Folge sein.
Auch das Alter des Tieres kann eine Rolle spielen, warum Essen abgelehnt wird. Ältere Hunde mögen kein kaltes Futter. Wenn es unmittelbar aus dem Kühlschrank kommt, tut es Ihrer Fellnase nicht wirklich gut. Hier macht es Sinn, das Essen in einem Wasserbad aufzuwärmen.
Was Sie weiter tun können:
An 1. Stelle steht, dass vorab unbedingt eine Erkrankung des Hundes ausgeschlossen wird.
Stress: Finden Sie, wenn überhaupt möglich heraus, was Ihren Hund stresst oder wovor er Angst hat und halten diese Trigger von ihm fern.
Geduld haben und das Tier unterstützen. Wenn man wütend ist, frisst das Tier noch schlechter.
Lassen Sie Ihren Vierbeiner seine Mahlzeiten ganz in Ruhe fressen.
Aktivitäten:
Bewegung tut gut. Regelmäßige Spaziergänge regen den Appetit an
Treffen mit Gleichgesinnten u.a. Hundeschule
Ernährung
Futter-, und Wassernäpfe sauber halten
Gesunde, artgerechte und natürliche Nahrung füttern =
bei der Marke auch bleiben, denn häufig werden Futtermarken gewechselt und Futter nach Angeboten gekauft; oder welche Marke ist gerade „In“ und so komme ich immer wieder zu Tierbesitzern, die schon alle Futtermarken durchprobiert haben, weil „der Liebling soll ja Abwechslung haben“. Unter Hundebesitzern die Meinung vorherrscht: „Du isst ja auch nicht jeden Tag das gleiche.“ Hunde haben einen sehr sensiblen Magen-Darm-Trakt und können bei jeder Futterumstellung und Mischfütterung mit Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Erbrechen reagieren.
- Regelmäßige Mahlzeiten
- Leckerlies nur wirklich als Belohnung füttern
- Kein kaltes Essen füttern
- Keine Tischabfälle füttern