Für uns Hundehalter ist das wahrlich keine große Überraschung:
Hunde verstehen, was wir ihnen sagen wollen. Wir wussten es schon immer und die Wissenschaft hat es mittlerweile auch bewiesen.
Es wurden umfangreiche Forschungen durchgeführt.
U.a. wurde mit dem inzwischen sehr bekannten Hund Rico geforscht. Er war mit seiner Besitzerin Susanne Baus auch mehrfach im TV zu sehen gewesen. (u.a. Wetten das)
Rico konnte gut 250 verschiedene Spielzeuge unterscheiden. Aus einem Berg von verschiedenen Spielsachen und Plüschtieren suchte er fast immer das richtige heraus.
Susanne Baus hatte diese 250 Begriffe ihm nach und nach beigebracht und wenn sie ihn losschickte, apportierte er brav.
Rico überraschte die Wissenschaft aber noch mehr: bei Forschungen im Max-Planck-Institut, verstand er Begriffe, die er NIE zuvor gehört hatte.
Nach entsprechender Aufforderung, fand er z.B. einen Rotkohl, der unter seinen Spielsachen versteckt wurde. Er kannte das Wort Rotkohl aber nicht.
Hier wurde also bewiesen, das Rico offensichtlich nach dem Ausschlussverfahren arbeitete.
Da er die Begriffe von seinen Spielzeugen kannte, hatte er folgerichtig kombiniert, dass es sich bei dem letzten unbekannten Wort um dieses „komische rote Ding“ handeln musste.
Zusätzlich merkte sich Rico das neue Wort und setzte es weiter richtig ein.
Daraus folgerten die Wissenschaftler: Hunde können richtig viel lernen und sich merken. Weiterhin sind sie in der Lage, tatsächlich zu verstehen, was wir sagen.
Unsere vierbeinigen Freunde können viele Informationen, die in einem Satz stecken, aus der menschlichen Sprache heraushören.
Wörter und ihre Betonung werden dabei in unterschiedlichen Gehirnhälften verarbeitet.
Der Kurier.at/leben/Hunde-verstehen-was-menschen-sagen/ schreibt dazu:
Victoria Ratcliffe und David Reby von der University of Sussex in Falmer/GB hatten in verschiedenen Experimenten jeweils 25 Hunden Laute vorgespielt, und zwar auf beiden Ohren gleichzeitig. Dann beobachteten sie, in welche Richtung der Hund seinen Kopf drehte. Dies erlaubt Rückschlüsse darauf, in welcher Hirnhälfte einzelne Sprachbestandteile verarbeitet werden.
„Der Input der Ohren wird zum größten Teil in die jeweils gegenüberliegende Hirnhälfte übertragen“, erläutert Ratcliffe: „Wenn eine Hirnhälfte besonders spezialisiert für die Verarbeitung bestimmter Informationsanteile ist, dann wird das so wahrgenommen, als wenn sie von dem gegenüberliegenden Ohr kommen.“ Schaut ein Hund also nach einem bestimmten Laut nach links, heißt das, dass die darin steckenden Informationen vor allem in der rechten Gehirnhälfte verarbeitet werden.
Im ersten Experiment betonten die Forscher nun zum Beispiel die bedeutungstragenden Bestandteile des Ausdrucks „come on then“ („Na los“). 80 Prozent der Hunde drehten den Kopf daraufhin nach rechts. Das deute darauf hin, dass die bedeutungstragenden Sprachbestandteile in der linken Hirnhälfte verarbeitet werden. Verstärkten die Forscher hingegen die emotionale Betonung eines Befehls, wendete ein Großteil der Hunde den Kopf nach links – diese Sprachbestandteile werden also eher in der rechten Hirnhälfte verarbeitet, folgern die Wissenschaftler.
„Die Ergebnisse legen nahe, dass die Sprachverarbeitung im Hundegehirn auf zwei Hirnhälften und damit sehr ähnlich wie beim Menschen aufgeteilt ist“, erläutert Reby: Das bedeute nicht, dass Hunde alles verstehen, was ein Mensch sagt. Aber sie achteten vermutlich darauf, wer etwas wie sagt und was gesagt wird.
Ob die ähnliche Sprachverarbeitung zwischen Mensch und Hund eine Folge der Domestizierung ist und ob sie auch bei anderen Haus- und Wildtieren ähnlich ist, müsse weiter untersucht werden. Die Studie ist im Fachblatt „Current Biology“ veröffentlicht.