Gefährliche Grannen: Wenn ein Spaziergang zur Schmerzfalle wird
Sie sind klein, unscheinbar – und doch können sie unseren Vierbeinern große Schmerzen bereiten: Grannen.
Diese stacheligen Pflanzenteile gehören zu den Ähren vieler Getreidearten und kommen im Sommer überall vor – nicht nur am Feldrand, sondern auch auf Wiesen, in hohem Gras und sogar am Straßenrand.
Was ist eine Granne überhaupt?
Grannen sind die feinen, haarähnlichen Fortsätze an Getreideähren.
Sie umschließen das Samenkorn und schützen es – für die Natur wunderbar, für unsere Fellnasen leider ein echtes Problem.
Denn:
Die Grannenspitzen sind hart, spitz und mit winzigen Widerhaken versehen. Diese haken sich fest – und wandern dann weiter. Und zwar tief unter die Haut, in Ohren, Augen oder sogar in die Atemwege.
Typische Symptome: Wenn dein Tier von einer Granne betroffen ist
Eine Granne ist mehr als nur ein kleines Pflanzenteil – sie kann zu echten gesundheitlichen Problemen führen. Achte auf folgende Anzeichen:
– ❗ Starkes Lecken an den Pfoten
– ❗ Humpeln, Lahmheit
– ❗ Schütteln oder Schiefhalten des Kopfes
– ❗ Niesen oder Husten ohne erkennbaren Grund
– ❗ Rötungen oder Schwellungen an Ohr, Auge oder Pfote
– ❗ Schmerzreaktionen oder Jaulen

Was tun, wenn du eine Granne entdeckst?
Erstmal tief durchatmen.
👉 Steckt sie nur oberflächlich? Dann kannst du mit einer Pinzette versuchen, sie vorsichtig zu entfernen.
Aber: Wenn sie nicht zu sehen ist – oder dein Tier Schmerzen zeigt: ab zum Tierarzt! Und zwar sofort.
Im schlimmsten Fall kann die Granne operativ entfernt werden müssen – vor allem, wenn sie sich in die Lunge oder andere Organe vorgearbeitet hat.
Typische „Eintrittsstellen“ für Grannen
Diese Körperstellen sind besonders gefährdet:
🐾 Pfoten & Zwischenräume
Zwischen den Ballen bleiben Grannen gern hängen – vor allem bei langem Fell oder bei Hunden mit Schwimmhäuten.
👂 Ohren
Grannen können bis tief ins Ohr vordringen – schlimmstenfalls bis zum Trommelfell.
👃 Nase & Atemwege
Hier wird es besonders kritisch: Grannen, die eingeatmet werden, wandern bis in die Lunge.
➡️ In manchen Fällen musste bereits ein Teil der Lunge entfernt werden!
👁 Augen
Grannen am oder im Auge können zu schweren Entzündungen führen – und müssen sofort behandelt werden.
Schutz vor Grannen: Was du tun kannst
Ganz ehrlich? Einen 100 %igen Schutz gibt es nicht.
Aber: Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du das Risiko verringern:
– Meide Felder & hohes Gras, wo es geht
– Suche deinen Hund & deine Katze nach jedem Spaziergang gründlich ab
– Halte Pfotenfell kurz – auch zwischen den Ballen
– Bei Hunden mit Schlappohren: Innenseiten regelmäßig scheren
– Geh mit den Händen durchs Fell – spürst du kleine Widerhaken, sofort nachsehen
Mein persönlicher Tipp
Nimm dir nach jedem Spaziergang ein paar Minuten Zeit:
🖐 Hände durchs Fell
✂️ Fell zwischen den Ballen im Blick
👀 Augen & Ohren kurz kontrollieren
So rettest du deinem Liebling vielleicht den nächsten Tierarztbesuch – oder Schlimmeres.