Hunde schlafen nicht nur sehr viel, sondern gähnen auch auffallend häufig.
Wie auch wir Menschen, gähnen Hunde, wenn sie müde werden.
Für uns Menschen sollte das Gähnen des Hundes, Anlass sein, das Tier in Ruhe zu lassen.
Allerdings kann das Gähnen aber auch als eine Art „Widerstand gegen die Müdigkeit“
Verstanden werden. Das Tier holt auf diese Weise tief Luft und erhöht kurzzeitig die Sauerstoffmenge in Lunge und Blut.
Wenn’s funktioniert, verfliegt tatsächlich die Müdigkeit.
Allerdings hilft gähnen manchmal gegen Stress.
Stress erfolgt bei unseren Hunden z.B. bei unbekannten Situationen, oder ein neuer Artgenosse ist im Nachbarhaus eingezogen und prompt steigt der Stresslevel.
Um dieser Aufregung entgegenzuwirken, gähnen die Hunde. Das beruhigt.
Und Gähnen kann noch mehr: Es ist ein wichtiges Beschwichtigungssignal. Hunde signalisieren mit Gähnen ihren anderen vierbeinigen Kollegen, dass sie keinen Ärger wollen.
Diese Geste wird auch gern vom Hund, gegenüber seines Menschen eingesetzt.
Bemerkt der Vierbeiner, das Herrchen bzw. Frauchen aber arg sauer auf ihn sind, wird gegähnt, um seinen Menschen zu beschwichtigen.
Gegähnt wird auch aus Unsicherheit oder Ratlosigkeit. Bekommt die Fellnase ein Kommando, weiß das aber nicht zu deuten: ? = Ratlosigkeit. Mit dem Gähnen verschafft sich Wauzie Zeit. Und während dieser Zeit, fällt dem Tier vielleicht eine Lösung ein oder kann doch erraten, was sein Mensch von ihm möchte.
Oder eine unbekannte Situation oder ein unbekanntes Objekt macht dem Tier Angst und kann auch wieder Unsicherheit auslösen. Nun wird gegähnt, um hier wieder Zeit zu gewinnen, um die Situation einschätzen zu können oder das unbekannte Objekt beobachten zu können. Also funktioniert hier das Gähnen als Übersprungshandlung.
Des Weiteren kann das Gähnen in Verbindung mit Hecheln auftreten. An heißen Tagen wird gehechelt (oder auch nach sportlichen Betätigungen) um den Körper abzukühlen.
Nach dem Hecheln folgt ein Gähnen, mit dem wird tief Luft geholt.
Wir Menschen lassen uns oft von anderen gähnenden Menschen anstecken: wir gähnen mit! Das lustige ist, Hunde können das auch: sie ahmen uns nach und gähnen ebenfalls, wenn wir gähnen.
Wenn Katzen z.B. während des Spielens plötzlich gähnen, ist das ein Zeichen für „Bitte schalte einen Gang runter!“
Bekommt die Mieze eine Beute nicht – sitzt Beispielsweise einen Vogel vor dem Fenster-
Schnattert sie und das Ganze wird mit einem Gähnen begleitet. Auch das ist eine Übersprungshandlung. Die Samtpfote bekommt einfach nicht was sie will und muss nun ihren Frust anderweitig abbauen.
Extrem häufiges Gähnen in Kombination mit Schlappheit und mangelndem Appetit kann zudem auf Schmerzen hindeuten – bitte sofort zum Tierarzt!
Katzenverhaltensexperten zählen das Gähnen auch zu den Beschwichtigungsgesten.
Artgenossen als auch Menschen wird durch ein herzhaftes Gähnen Entspannung signalisiert.
Also bei Katzen kann Gähnen vieles bedeuten = Langeweile gehört definitiv nicht dazu.
Auch Trägheit ist kein Gähn-Grund, sondern ist vielmehr ein Verhalten, das für Konzentration steht.
Eine Studie der State University of New York in Oneonta unter der Leitung von Andrew Gallup ergab, dass ein Zusammenhang zwischen der Gähn-Dauer und der Anzahl der Nervenzellen im Gehirn besteht.
Gallup meint, dass Gähnen die Durchblutung im Gehirn ankurbelt und gleichzeitig für Kühlung sorgt. Dabei gilt: Je größer die Gehirnmasse, desto länger wird gegähnt.
Interessante Zahlen: der Mensch bildet mit 6 Sekunden die Spitze, Mäuse mit 1,5 Sekunden das Schlusslicht. Hunde kommen auf 2,4 Sekunden, Katzen auf 2,1 Sekunden.
Durch das Gähnen werden die Muskeln entspannt und neben dem Strecken der Katze = ist das ein Teil der Aufwachphase.
Der Rest Müdigkeit wird aus dem Körper gejagt und die Samtpfote ist fit und frisch für neue Abenteuer.
Ich hoffe, doch nicht, dass Sie während des Lesens gegähnt haben?